Blonde Frau in Bengalinhose mit Zierpaspel von Ulla Popken
Modeglossar

Paspel

Bei einer Paspel handelt es sich um einen schmalen Nahtbesatz an Kleidungsstücken. Ursprünglich diente sie zur Verstärkung an militärischer Kleidung. Seit dem 19. Jahrhundert wird sie auch für Dekozwecke eingesetzt, da sie die Kontur und die Schnittführung bestimmter Kleidungsstücke betonen kann. Es wird zwischen Kantenpaspel und Taschenpaspel unterschieden. Eine Kantenpaspel verziert in der Regel Kanten, Säume oder Schlitze. Heutzutage findet sie sich meist im Bereich der Trachtenmode sowie bei Uniformen und an Pyjamas. Wie der Name schon sagt, befindet sich eine Taschenpaspel meist an Tascheneingriffen und dient dort zur Versäuberung und Stabilisierung des Materials. Sie ist breiter als die Kantenpaspel und die Technik findet darüber hinaus häufig Verwendung bei der Herstellung von Paspelknopflöchern an Jacken oder Mänteln.

Blusenahirt mit Zierpaspel in Übergröße

Paspeln werden häufig als Dekor an Kleidungsstücken und anderen Textilien angenäht. Dafür wird das Paspelband mit innenliegender Kordel mit der Naht eingefasst und bildet so einen leicht wulstigen, stabilen Nahtabschluss. Paspeln können Ton in Ton gehalten werden und die gleiche Farbe haben wie der restliche Stoff des Kleidungsstückes. Alternativ werden Paspeln in einer anderen Farbe gewählt, damit sie sich besser abheben und so einen größeren, dekorativen Effekt haben. Dies ist beispielsweise der Fall bei vielen Trachtenwesten in dunklem Grün, an deren Kanten rote Paspeln angenäht sind. Auch eine Paspel aus einem anderen Material wie Kunstleder sorgt für einen modernen Look an Damen- oder Herrenbekleidung. 

Paspel bei Ulla Popken

Häufige Fragen rund um Paspel

Was ist ein Paspel- oder auch Biesenband?
Ein Paspel- oder auch Biesenband ist ein längs gefaltetes Band, in dessen Mitte sich in der Regel eine schmale Kordel befindet. Es kann beispielsweise an Taschenöffnungen oder Ausschnitten als Dekoelement angenäht werden. Besonders häufig finden sich Paspeln an Trachtenjacken und Dirndln. Auch an Taschen oder Kissenbezügen werden Paspelbänder angebracht.
Woher stammt der Begriff Paspel?
Der Begriff „Paspel“ leitet sich vom französischen Wort „le passepoil“ ab und bedeutet so viel wie „was über die Franse/Faser hinausgeht“. In Österreich und der Schweiz ist die originale Schreibweise Passepoil geläufig. Die Paspel wird auch als Bordierung oder Vorstoß bezeichnet.
Wie macht man eine Paspel?
Möchtest Du selbst eine Paspel herstellen, benötigst Du Stoffstreifen und eine dünne Kordel, welche in die Mitte des Stoffes eingenäht wird. Das entstandene Paspel- bzw. Biesenband kannst Du anschließend an das gewünschte Kleidungsstück anbringen.